HTML-Dateien selbst erstellen: Inhaltsverzeichnis | WWW und HTML

Das World Wide Web - die Revolution

Die neue Oberfläche des Internet
Die Kulturrevolution
WWW-Seiten, fleißige Geister und Suchmaschinen
Geschichte des WWW
Zukunft des WWW


Die neue Oberfläche des Internet

Seit vielen Jahren ist das Internet das weltweit größte Bereitstellungsmedium für elektronische Information. Heute hängen am Internet weltweit ca. 30-40 Millionen Nutzer, davon in Deutschland ca. 200.000 Nutzer. Sie tauschen Information per elektronischer Mail aus, greifen auf allgemein zugängliche Informationen zu und transferieren Software und Daten über das Netz.

Aktuelle Anzahl von Internet-Usern und Server-Rechnern (geschätzt)
(Seite aufrufen, die beiden Zahlen in den ersten Zeilen merken, nach einigen Sekunden die Reload-Funktion des Browsers betätigen - und über die neuen Zahlen staunen!)

Lange Zeit war das Internet jedoch nur einer eingeschworenen Gemeinde von Benutzern zugänglich. Für Anwender außerhalb von wissenschaftlichen Institutionen war es schwierig, einen Internet-Zugang zu bekommen. Dazu kam, daß die Software für den Zugang zum Internet für Uneingeweihte kaum zu bedienen war.

Das alles hat sich geändert, seit es eine neue Benutzeroberfläche für das Internet gibt: das World Wide Web (WWW). Das Neue an dieser Oberfläche ist das Hypertext-Prinzip. Am Bildschirm erscheinen keine Dateilisten oder nackten Ascii-Texte, sondern attraktive Dokumente mit formatiertem Text und Grafik. Die Texte und Grafiken enthalten sog. "Hotspots", d.h. mit der Maus anklickbare, aussagekräftige Verweise. Durch Anklicken eines Verweises kann der Anwender andere Dokumente zum Anzeigen aufrufen, Dateien downloaden oder Emails absetzen. Verweise können zu Dokumenten auf beliebigen anderen Internet-Rechnern führen (world wide). Durch eine reiche Verweisstruktur entsteht im Lauf der Zeit ein Informationsnetzwerk (web) von unvorstellbaren Ausmaßen.

The World Wide Web
(HomePage des W3-Consortiums, des Interessens- und Richtlinienverbands des WWW)


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Die Kulturrevolution

Wissenschaftliche Institute, kommerzielle Anbieter, Firmen, Vereine, Verbände, Schulen, Gemeinden, politische Parteien, Religionen und Kirchen, Privatpersonen - sie alle publizieren im WWW, stellen sich vor, bieten Information an, literarische Texte, Computergrafik, Intimes, Verrücktes und Ausgefallenes, Ideen, Manifeste, Musik und Videos. Als Sprache dominiert amerikanisches Englisch, doch der Anteil landessprachlicher Dokumente im WWW wächst stetig.

Hier entsteht nichts geringeres als ein gigantischer demokratischer Organismus jenseits aller politischen und rassischen Grenzen, mit der Möglichkeit der freien Meinungsäußerung für jedermann.

Und dieser Organismus wächst mit einer Geschwindigkeit, die in der Geschichte der Medien nichts Vergleichbares kennt: jede halbe Stunde geht ein neuer Server-Rechner ans Netz, und das Volumen des Datentransfers im WWW betrug 1994 das 2000fache gegenüber 1993. Nicht wenige behaupten, daß das WWW die wichtigste mediengeschichtliche Neuigkeit seit der Erfindung der Buchdruckkunst (1492) ist.

Das World Wide Web ist in der Tat der Ausdruck einer neuen Kultur des Publizierens und Kommunizierens. Es zieht vor allem Menschen in seinen Bann, die mit der modernen Technik und Lebenswelt groß geworden sind, aber auch ein Bedürfnis nach eigenen kulturellen Ausdrucksformen haben und schon Jahre oder Jahrzehnte nach einer dazu geeigneten Plattform gesucht haben. Menschen, die nicht bereit waren, die Ausdrucksformen der Väter und Mütter zu übernehmen, doch nicht aus bloßem Trotz, sondern aus Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Menschen, die sich Gedanken machen, denen aber die etablierte intellektuelle und publizistische Wichtigtuerei zuwider ist.

Im World Wide Web steckt die ganze irre Ruhelosigkeit der modernen Welt, doch es ist eine leise, sanfte, offene und friedliche Kultur, die siegt ohne zu bekriegen - das hat sie den kaputtgegangenen Visionen dieses zuende gehenden Jahrhunderts voraus. Genauso wenig ist das Web eine bloße Antikultur, die eine vorübergehende Lebendigkeit aus dem Protest gegen irgendetwas bezieht. Es ist ein neues Paradigma, eine neue Ebene am Ende einer Krise.

Das neue Paradigma besteht in der Aufhebung zwischen Autor und Leser, zwischen Guru und Anbeter, zwischen Star und Fan. Das World Wide Web bietet jedem die Möglichkeit, weltweit zu publizieren. Die damit verbundene Publikationsinflation kann nicht schaden. Sie demontiert lediglich ein System, in dem einige wenige aus der Masse herausgehoben werden (obwohl sie das in der Regel gar nicht verdienen), um etwas zu produzieren oder darzustellen, wovon die Masse träumen soll, ohne jemals aktiv daran teilhaben zu können.

Gehen Sie in sich und finden Sie heraus, was Sie zu sagen haben. Wenn dabei etwas ans Licht kommt, dann sagen Sie es - das ist der Sinn des World Wide Web.

Wohlgemerkt: an dieser Stelle ist nur von den Möglichkeiten des WWW die Rede, nicht von den möglichen Gefahren. Dazu mehr weiter unten.


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WWW-Seiten, fleißige Geister und Suchmaschinen

WWW-Seiten

Dateien im WWW nennt man "WWW-Seiten" (engl. "WWW pages"). Es handelt sich um HTML-Dateien, die auf offiziellen WWW-Server-Rechnern gespeichert sind und öffentlich zugänglich sind. Die Anzahl derzeit existierender WWW-Seiten liegt in der Größenordnung einer zwei-, vielleicht auch dreistelligen Millionenzahl. Täglich kommen etliche tausend dazu. Manche WWW-Seiten stehen ganz für sich allein, andere gehören zu Projekten, die aus mehreren, manchmal hunderten oder tausenden von Einzeldateien bestehen.

fleißige Geister

Um eine reichhaltige Vernetzung und damit die Attraktivität des WWW zu sichern, gibt es viele fleißige Geister, die Index-Listen mit Verweisen zu bestimmten Themen erstellen und pflegen. Beispiele im WWW für solche Index-Listen sind:

Virtual Tourist
(Über anklickbare Karten an die WWW-Server der Welt)
Kunst-Ressourcen
(Katalog virtueller Museen und Ausstellungen im WWW)
Bundesdatenautobahn
(Katalog mit Angeboten und Dienstleistungen im WWW)
Astronomy
(Verweise zum Thema Astronomie im WWW)
Online reader
(Verweise zu literarischen Texten im WWW)

Suchmaschinen

Dabei rufen Sie Als Anwender eine Datenbank auf, in der die Verweisadressen von mehreren Millionen WWW-Seiten gespeichert sind. Im Fenster Ihres WWW-Browsers erscheint ein Formular, in dem Sie Sucheingaben zu Begriffen, Dateien, Themen usw. machen. Das fertig ausgefüllte Formular senden Sie dann an die Datenbank. Die Datenbank wertet die Suchanfrage aus, und das Ergebnis erscheint im Fenster Ihres WWW-Browser schon nach wenigen Sekunden(!) in Form einer mehr oder weniger großen Liste von Verweisen. Solche Suchergebnis-Verweislisten bestehen aus automatisch generiertem HTML-Code. Beispiele für solche Suchmaschinen im WWW sind:

Lycos Home Page
Yahoo
World Wide Web Worm
Einet Galaxy

Ihren "Input" erhalten die Datenbanken dadurch, daß Anbieter von WWW-Seiten ihre Seiten der Suchmaschine bekannt machen.

Eine andere Gattung der Suchmaschinen sind die sog. "Spider". Das sind Software-Programme, die automatisch durchs ganze Internet wandern, WWW-Server besuchen, dort die gespeicherten HTML-Dateien aufsuchen und die Suchergebnisse übermitteln. Dabei benehmen sie sich wie normale Anwender: sie lesen HTML-Dateien und folgen den darin enthaltenen Verweisen. Mit einem Unterschied: sie schicken jede ermittelte Internet-Adresse an die heimische Datenbank. Diese Datenbanken können Sie als Anwender wiederum abfragen. Beispiele für Spider sind:

Jump Station
Web Crawler


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Geschichte des WWW

Ins Leben gerufen wurde das WWW 1989 von CERN (Europäisches Labor für Teilchenphysik, Genf) mit dem Zweck, über das Internet ein Fachliteraturnetz zu errichten. Mastermind des Projekts wurde der britische Informatiker Dr. Tim Berners-Lee. 1991 ging World Wide Web als Teil des Internet online.

Die Idee verbreitete sich alsbald weit über die Fachkreise hinaus. Doch erst die Programmierhelden Marc Andreessen und Eric Bin vom National Center for Supercomputing Applications (USA) begründeten den weltweiten Durchbruch des WWW. Denn sie entwickelten die erste attraktive "Front-End-Software" für das Web, den WWW-Browser Mosaic. Mit diesem Programm, dessen Quellcode in den Anfangszeiten jedermann downloaden konnte, um es für seine Rechnerumgebung zu kompilieren, schufen die beiden eine neue Software-Gattung, die wir wohl in wenigen Jahren auf fast jedem Computer der Welt finden werden.

Von seinem Erfolg berauscht, ist Marc Andreessen übrigens beim National Center for Supercomputing Applications ausgestiegen und hat eine eigene Firma gegründet: Netscape Inc. Das ist der Grund, warum heute der WWW-Browser von Netscape die Maßstäbe setzt im Web.

Marc Andreessen und seine WWW-Browser sind nicht unumstritten im Internet. Stets hat sich Andressen mit seiner Software-Entwicklung über den jeweils geltenden HTML-Sprachstandard hinweggesetzt, z.B. mit der Idee, Formulare zur Interaktion mit dem Anwender in den Sprachumfang von HTML zu integrieren.

Derzeit ist Andressen mit seiner Firma auf den Sprung in den Computer-Olymp. In wenigen Jahren werden wir sicher eine Biographie dieser schillernden Gestalt erhalten. Er wird sich nahtlos einreihen in die Reihe von Steve Jobs und Bill Gates. Denn was seine Marketing-Strategien betrifft, steht er jenen in nichts nach.

Marc Andreessen (nähere Informationen)


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Zukunft des WWW

Daß das WWW zu einem nicht kontrollierten, freien Publikationsraum werden konnte, liegt an der Struktur des Internet. Das Entscheidende an dieser Struktur ist, daß es keinen zentralen Rechner gibt, über den alle Daten-Transaktionen laufen. Es gibt lediglich eine Reihe von Datenübertragungsprotokollen und Schemata zur Rechner-Adressierung. Mit entsprechender Software und Netzanschlüssen kann im Prinzip jeder Computer zu einem Server-Rechner im Internet werden.

Allerdings lagert im WWW so ungeheuer viel finanzielles und gedankliches Potential, daß finanzstarke Konzerne und restriktive Machthaber auf Einverleibungs- oder Kontrollgedanken kommen werden.

Es braucht Sie nicht stören, wenn irgendwo im WWW ein Waschmittelfabrikant schwachsinnige Werbung anbietet oder eine Sekte eine Liste mit all den Dingen publiziert, die sie verboten wissen möchte. Aber es sollte Sie stören, wenn die schwachsinnige Werbung grundsätzlich als Bandenwerbung in der Statuszeile Ihres WWW-Browsers erscheint oder eine freundliche Message-Box Ihnen mitteilt, daß Sie als Bürger des Staates, in dem Sie leben, keinen Zugriff auf die Information haben, die Sie gerade aufrufen wollten.

Bis jetzt waren elektronische Selbsthilfe-Aktionen im Internet (wie Email-Bombardierung u.ä.) für alle Teilnehmer selbstverständlich. Mit dem WWW betritt jedoch leider auch eine neue Teilnehmer-Generation das Internet, eine Generation von passiven, nur konsumierenden Teilnehmern, denen das Bewußtsein für den kulturellen Wert des WWW größtenteils fehlt. Dadurch entstehen die aus der Geschichte der Menschheit nur allzubekannten Gefahren der gezielten Massenmanipulation.

Das WWW ist also kein Paradies per se. Es ist im Augenblick deshalb ein Paradies, weil es, aus einem Projekt wie vielen vergleichbaren hervorgegangen, eine explosive Verbreitung fand, allgemein zugänglich wurde und von den großen Machern in der Welt noch weitgehend unbemerkt ist. Doch es wird nur dann ein Paradies bleiben, wenn die vielen Millionen Teilnehmer ein gemeinsames Bewußtsein, eine gemeinsame Verantwortung für das Web entwickeln.


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