HTML: Allgemeines


HTML als Dokumentbeschreibungssprache

HTML bedeutet HyperText Markup Language. Es handelt sich dabei um einen Ableger von SGML (Structured Generalized Markup Language) mit spezieller Ausrichtung auf Hypertext-Funktionen.

SGML ist als ISO-Norm 8779 festgeschrieben und wird immer häufiger von großen Konzernen und Institutionen zum internationalen, standardisierten Dokumentenaustausch benutzt. HTML ist zur Sprache für Dokumente des World Wide Web (WWW) im Internet geworden.

Aufgabe von Dokumentbeschreibungssprachen

SGML und HTML sind sogenannte Dokumentbeschreibungssprachen. Eine Dokumentbeschreibungssprache hat die Aufgabe, die logischen Strukturen eines Dokuments zu beschreiben. Dazu gehören Kapitel, Unterkapitel, Absätze, Querverweise zu anderen Dokumenten usw. Daneben hält HTML in der neuesten Version 3.0 etliche Sprachelemente zur Formatierung von Text und zum Darstellen von Tabellen u.ä. bereit.

Damit ein HTML-Dokument ansprechend präsentiert wird, stellen die modernen Browser umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten bereit. Beispielsweise stehen dem Anwender zur Konfiguration alle installierten Schriftarten zur Verfügung.

Hypertext und Hypermedia als ASCII-Text

HTML-Dokumente selbst bestehen aus reinem ASCII-Text und können mit jedem ASCII-Editor gelesen und bearbeitet werden. Dadurch bleiben HTML-Dokumente plattformunabhängig, d.h. dasselbe Dokument kann auf Sun-Workstations, auf Apple Macintoshs oder IBM-PCs präsentiert werden. Plattformabhängig ist nur die Präsentations-Software.

HTML-Dateien enthalten neben Text sogenannte Tags. Die Tags bestehen aus spitzen Klammern < und >. Innerhalb der spitzen Klammern werden HTML-Befehle notiert. WWW-Browser interpretieren die Tags und erzeugen daraus die korrekte Abbildung der Dokumentstruktur.

Ein HTML-Dokument kann außer Text auch Grafiken sowie multimediale Elemente (Sound, Video usw.) enthalten. Solche Elemente werden als Referenz auf eine entsprechende Grafik- oder Multimedia-Datei notiert. Die Präsentations-Software muß entsprechende Software-Module besitzen oder aufrufen, mit deren Hilfe solche Dateien dargestellt werden können.


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HTML und das WWW

Das WWW (World Wide Web) ist das mittlerweile größte Online-Informationsnetz der Welt. Ins Leben gerufen wurde es ursprünglich von CERN ( Europäisches Labor für Teilchenphysik, Genf) mit dem Zweck, über das Internet Dokumente auszutauschen. Dabei wurde HTML von Beginn an als Dokumentbeschreibungssprache eingesetzt. Die Idee verbreitete sich explosionsartig. Inzwischen gibt es im WWW kaum ein Thema mehr, über das es nicht irgendwo irgendwelche Dokumente gibt.

Hypertext-Orientierung

Das Besondere beim WWW gegenüber herkömmlichen Informationssammlungen im Internet ist die Hypertext-Orientierung. Jedes Dokument kann Verweise auf beliebige andere Dokumente enthalten. HTML stellt die Sprachsyntax dazu zur Verfügung. Zwischen dem Dokument, das einen Verweis enthält, und dem Dokument, auf das verwiesen wird, können viele tausend Datenverbindungskilometer (World Wide) liegen. Durch die Hypertext-Verweisstruktur entsteht der Netzeffekt (Web).
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HTML-Editoren

Prinzipiell können Sie jeden Editor zum Erstellen von HTML-Dateien verwenden. Spezielle HTML-Editoren vereinfachen jedoch das Erstellen von HTML-Dateien.

Arten von HTML-Editoren

Grundsätzlich kann man bei HTML-Editoren zwischen ASCII-Editoren und WYSIWYG-Editoren (WYSIWYG = What You See Is What You Get) unterscheiden. ASCII-Editoren sind gewöhnliche Texteditoren. Sie verfügen in der Regel über eine Buttonleiste und diverse Menübefehle, um die HTML-Tags in den Text einzufügen. Die Tags erscheinen sichtbar im Text. WYSIWYG-Editoren bieten ebenfalls Buttonleisten und Menübefehle an, um das Setzen der HTML-Tags im Dialog zu unterstützen. Der Unterschied ist jedoch, daß die Tags nicht angezeigt werden (bzw. nur auf Wunsch). Stattdessen wird der Text bereits so am Bildschirm angezeigt wie später bei den WWW-Browsern. Derzeit sind ASCII-Editoren in der Überzahl. WYSIWYG-Editoren wird zwar die Zukunft gehören, aber vermutlich werden es keine Standalone-Programme sein. Vielmehr ist abzusehen, daß zukünftige Versionen kommerzieller Textverarbeitungs- und DTP-Programme das Erstellen von HTML- (und SGML-Dokumenten) von Haus aus unterstützen werden.

HTML-Editoren (Auswahl)

Unix: PC/Windows: Macintosh:
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WWW-Browser

WWW-Browser sind Präsentations-Programme für HTML-Dokumente, die auf einer vorher zu installierenden Internet-Basis-Software aufsetzen und das Navigieren im World Wide Web (WWW) erlauben.

WWW-Browser unterstützen in der Regel nicht nur das Präsentieren von HTML-Dateien, sondern auch andere Internet-Dienste. So können Sie mit Hilfe von WWW-Browsern z.B. auch Dateien downloaden mit FTP oder Newgroups-Nachrichten lesen.

Darüber hinaus können Sie mit WWW-Browsern auch offline HTML-Dateien auf ihrem eigenen Rechner lesen. Sogar die CERN's Original-Zeilen-Browser (Der erste WWW-Browser überhaupt)

  • Chimera (WWW-Browser für Unix / X-Windows)
  • Download: Chimera
  • Mike Peter Bretz's bearbeiteter Mosaic-2.4.1
  • Python WWW-Browser (von Dan Connolly: erfordert Motif, HTML widget, und SGML.C aus libWWW) PC/Windows: Macintosh:
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    Plädoyer: HTML als Universalsprache

    Als ich 1993 in einem Vortrag zum ersten mal etwas von SGML hörte, fiel bei mir sofort der Groschen. Denn ich war auf der Suche nach einer Hypertext-Plattform, die möglichst unabhängig von bestimmten Software-Umgebungen oder Anwendungen sein sollte. SGML, hörte ich, sei eine als ISO-Norm festgeschriebene, unter anderem auch hypertext-fähige Beschreibungssprache für Dokumente aller Art. Sofort wollte ich mehr darüber wissen, aber im Buchhandel konnte man mir nicht weiterhelfen.

    Jetzt ist HTML, die kleine, hypertext-orientierte Schwester von SGML, in aller Munde. In jeder Fachzeitschrift ist auf jeder zweiten Seite zu lesen, daß HTML die Sprache des WWW sei, und alle sprechen es immer wieder nach: HTML ist die Sprache des WWW.

    Nun, zweifellos ist sie das, und ihre Bedeutung zieht sie heute vor allem aus dieser Tatsache. Aber HTML-Dateien liegen schon längst nicht mehr nur auf den WWW-Servern des Internet herum. Jeder, der einen WWW-Browser hat, legt HTML-Dateien auf dem eigenen Rechner ab. Viele Anwender, die einen zeitabhängigen Internet-Zugang haben, speichern interessante HTML-Seiten gleich lokal ab und lesen sie hinterher offline. Auch in Mailboxen liegen HTML-Dateien zum Download bereit, meistens Dateien mit Verweisen zu interessanten Stellen im WWW. Auch auf einschlägigen CD-ROMs werden künftig immer mehr HTML-Dateien zu finden sein.

    Ich selbst habe mir auf meinem Rechner längst ein "Local Web" aus HTML-Dateien errichtet. Und mit Freunden, die ebenfalls WWW-Browser ihr eigen nennen, tausche ich längst keine schnöden Textdateien, sondern HTML-Dateien aus. Das Umsetzen von vorhandenen Daten besorge ich derzeit noch ziemlich schlicht per Copy und Paste. Zum Konvertieren von verbreiteten Dateiformaten in HTML kommen aber immer mehr Tools auf den Markt. So gibt es z.B. Konverter für MS-Excel oder FrameMaker.

    In wenigen Jahren wird es, so meine Behauptung, praktisch keinen Personal Computer und keine Workstation mehr geben, auf der nicht ein WWW-Browser oder ein vergleichbares HTML-Präsentationswerkzeug installiert sein wird. HTML wird zum zweitkleinsten gemeinsamen Nenner jenseits des ASCII-Zeichensatzes werden. Firmenpräsentationen, Handbücher, Fachliteratur, ganze Dokumentarchive werden online, auf CDs oder anderen Datenträgern in HTML-Form zur Verfügung stehen. HTML wird dank ISO-Normierung und Einsatz im explodierenden WWW den Sprung vom bloßen Dateiformat zur Universalsprache schaffen.

    Unsere Editoren werden dann natürlich so ausgereift sein, daß man von HTML selbst nicht mehr viel wissen muß, um HTML-Dateien zu erstellen. Bis dahin aber sollte sich jeder, der EDV-mäßig auf der Höhe der Zeit sein muß oder will, näher mit HTML beschäftigen.

    Denn die wichtigste Erkenntnis unserer Zeit lautet: es gibt kein endgültiges Wissen, es gibt immer nur Querverweise. Folglich brauchen wir Hypertext.


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